Die Würfelbildmethode

Einleitung

Die Methode, mit Hilfe von Würfelbildern zu rechnen, liegt quasi auf der Hand.
Trotzdem ist diese Methode nur wenig verbreitet – Was mich um so mehr überrascht, denn ich erlebe immer wieder den Aha-Effekt, wenn ich Eltern oder Kollegen davon erzähle.

Für die Arbeit mit Würfelbildern hat jeder ein etwas abgewandeltes Konzept. Auf dieser Seite möchte ich vorstellen, mit welchen Methoden und Materialien ich die Würfelbilder in meiner täglichen Arbeit verwende.

Vom Abzählen zum Rechnen

Rechenschwache Schüler zählen oft zeitraubend Aufgaben an den Fingern ab. Der Grund dafür ist, dass sie noch ein einseitiges Zahlenverständnis haben: Zahlen werden nicht als Mengen verstanden, sondern lediglich als Position in einer Zählreihe.


Das Abzählen an den Fingern oder anderen Hilfsmitteln ist jedoch keine sinnvolle Strategie, denn

  • Zahlbeziehungen können nicht genutzt werden (3 + 5 und 5 + 3, 5 – 4 und 15 – 4 )
  • Rechnen ist fehleranfällig: verrechnen um 1 (falscher Anfang), um 5 (1 Hand), um 10 (2 Hände)
  • hohe Anforderung an das Arbeitsgedächtnis (wo habe ich angefangen zu zählen?, wie viel habe ich schon gezählt?)
  • verlangsamtes Rechentempo

Um die Stufe des zählenden Rechnens zu verlassen, muss eine Zahl als Menge verstanden werden. Dabei helfen strukturierte Mengen.

Würfelbilder sind solche Mengen:

Rechnen bedeutet, in eine Menge Teilmengen hineinsehen und dann mit diesen Mengen in seiner Vorstellung handeln zu können.
Im Gegensatz zu vielen anderen Rechenmaterialien ermöglichen die Würfelbilder dieses gedankliche Handeln.

Vorteile:

  • Bilder sind aus dem Alltag bekannt
  • Mit den Würfelbildern kann die Menge nicht nur dargestellt werden, man kann auch damit rechnen – ohne die Anordnung der Punkte verändern zu müssen
  • Bei dieser Methode können greifbare Materialien eingesetzt werden
  • Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit werden die Materialien nicht mehr benötigt. Die Struktur kann auch nur im Kopf verwendet werden